Ich brauche erst noch ein Logo.
Ich brauche erst noch einen Businessnamen.
Ich brauche erst noch eine Vision.
Ich muß erst noch meine Business-Farben festlegen.
Ich muss noch einen Slogan finden.
Mut und Panik
...erst dann kann ich mit meiner Selbstständigkeit beginnen. Du leidest an Sichtbarkeitspanik, an der Angst "ich bin nicht gut genug" oder du
glaubst alles anders machen zu müssen.
Denn "ich brauche erst noch" oder "ich muß erst noch" sind Ausreden. Autsch.
Aber keine Sorge, die kennt jeder, der sich selbstständig gemacht hat. Die große Kunst ist, trotz dieser Einwände und Ausreden in die Umsetzung zu kommen.
Du willst gut vorbereitet in deine Selbstständigkeit gehen. Das ist absolut vernünftig und nachvollziehbar. Doch schau nicht, was dir alles noch für deine Selbstständigkeit fehlt.
Dreh den Spieß einfach um und schau, was du schon alles für deine Selbstständigkeit hast. Das erste Jahr ist da, um dich auszuprobieren. Du solltest Kunden gewinnen, so viel wie möglich. Nicht nur um Umsatz zu machen, sondern um so viel Erfahrung wie möglich zu machen. Das du dabei auch Geld verdienst ist ein wunderbarer Nebeneffekt. ;-)
Ich bin davon überzeugt, dass es im ersten Jahr nicht darum geht eine tolle Positionierung zu haben. Du profitierst natürlich von einer guten Positionierung. Am Anfang deiner Selbstständigkeit ist es wichtig, dass du dein Thema kennst. Eine Idee hast, welche Menschen deine Unterstützung brauchen könnten. Entwickle dein erstes Produkt mit deinem Kunden.
Kundengewinnung
Denn am Anfang wirst du die wenigsten Kunden im klassischen Online-Marketing gewinnen.
Gehe auf Netzwerkveranstaltungen und sprich mit den andren Teilnehmern über deine Idee. Bitte um Hilfe. Ich habe immer das Gefühl, jeder hilft gern, aber keiner bittet gern um Hilfe. Stell dich in verschiedenen On- und Offline-Gruppen vor. Gerade in Offline-Gruppen kannst du mit deiner Persönlichkeit punkten, ohne sie genau analysiert zu haben.(Das kommt später) Frag nach, ob jemand dein Probekunde sein möchte. Und nicht zu vergessen: Familie, Freunde und ehemalige Kollegen. Sie alle können potentielle Kunden sein. Das wichtigste bei den ersten Kunden, ist die Kundenbefragung. Frag immer wieder nach, was sie an der Zusammenarbeit mit dir besonders toll fanden und was du besser machen kannst. Du brauchst dieses Feedback, um dich weiter zu entwickeln. Und um deine Lieblingskunden wirklich kennen zu lernen.
Ja, ich fordere dich immer wieder auf mit deinen Lieblingskunden zu arbeiten. Aber ich denke im ersten Jahr müssen es nicht nur Lieblingskunden sein. Im ersten Jahr möchtest du Erfahrungen machen. Dazu gehört es auch ganz genau zu wissen, wer nicht dein Kunden ist.
Zu welchen Menschen sagst du NEIN?
Meine Erfahrung
Ich selber hatte in den ersten Monaten meiner Selbstständigkeit einen Mann, der Kosmetikartikel offline verkauft hat. Da die Zahlen immer schlechter wurden, mußte er sich überlegen, ob er sich einen Nebenjob sucht oder auch einen Onlineshop aufzieht. Er hat sich für den Onlineshop entschlossen. ABER er hat immer auf das Internet geschimpft. Er hat nicht die Chancen sondern die Bedrohung gesehen.
Ich war unendlich froh, als unsere Zusammenarbeit beendet war. Und das nicht nur weil ich nun endlich wußte mit wem ich nie wieder zusammenarbeiten wollte.
Du bist gut so wie du bist
In deiner Selbstständigkeit wirst du immer wieder unendlich viele Kurse sehen, von denen du das Gefühl hast, du müßtest sie mitmachen, um wirklich endlich Erfolg zu haben. Egal ob es darum geht Videos zu machen, eMail-Marketing zu erlernen, ob Elopage eine Masterclass anbietet oder jemand dir erklären will, welcher Content dir wirklich, wirklich, wirklich Kunden über LinkedIn bringt.
Schau genau wieviel Zeit du hast. Du brauchst keinen Kurs kaufen, den du irgendwann einmal machen möchtest, denn irgendwann kommt ein neuer Kurs. Ich verspreche es dir. Die meisten Kurse, die mit dem Gedanken: kann ich ja irgendwann einmal machen, gekauft wurden, gammeln auf der Festplatte rum.
Aufräumen
Und wenn du dann etwas Erfahrung gesammelt hast, darfst du "aufräumen". Dieses "aufräumen" solltest du in regelmäßigen Abständen wiederholen, auch wenn deine Selbstständigkeit richtig gut läuft.
Was hast du alles gemacht?
Was hat dir wirklich Spaß gemacht?
Was hat dir wirklich Kunden und Geld gebracht?
Bei welchem Produkt hatten deine Kunden die größte Weiterentwicklung?
Wo waren deine Kunden bereit Geld zu bezahlen und wo wollten sie mit dir verhandeln? Wofür waren deine Kunden so richtig dankbar?
Welche Produkte sind viel zu groß und welche könntest du noch ein wenig ausbauen?
Wie soll deine Produktpalette in 5 Jahren aussehen?
Du merkst schon die Fragen kommen sehr unschuldig daher, aber sie sind gar nicht so leicht zu beantworten. Hier ist es super hilfreich einen Sparringpartner zu haben. Einen Partner der sich ein ganz kleines bisschen mit deiner Selbstständigkeit auskennt und der es schafft auch unangenehme Fragen zu stellen.
Ein Coach oder ein Business-Freund ist hier super hilfreich.
Die hilfreiche Übersicht
Ich finde zum Aufräumen und Neuausrichten des eigenen Business die Business Model Canvas super hilfreich. Du kannst sie auch super als Zielsetzung gestalten.
Zum Beispiel "Key Partnerships" (Schlüsselparnter): Wenn du weißt wie dein Business läuft und dass es läuft, wird es eventuell Zeit, dass du dir eine Assistenz leistest. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Cost Structure (Kostenstruktur). Wenn diese Assistenz aber auch die Aufgaben bekommt sich mehr um die Kunden zu kümmern, dann beeinflusst diese Veränderung natürlich auch das Feld "Customer Relationships" (Kundenbeziehung). Gute Kundenbeziehungen machen sich auch dadurch bemerkbar, dass sich Kunden länger begleiten lassen und schon beeinflußt es auch das Feld Revenue Streams (Einnahmequellen).
Das Aufräumen, (Neu)Strukturieren und Prioritäten setzen ist ein absoluter Gamechanger. Es bringt dir so viel Klarheit. Du kennst deinen Weg. Kannst ihn mutig und selbstsicher gehen.
Mehr zu Business Model Canvas kannst du hier lesen.
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