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Die Haltung der inneren Freiheit

  • Autorenbild: Christina
    Christina
  • 5. Dez.
  • 3 Min. Lesezeit

Schon als Teenager habe ich Coco Chanel bewundert. Nicht die Mode Marke, sondern die Person.


Coco Chanel ist als 12jähriges Kind zusammen mit ihrer jüngeren Schwester in ein katholisches Kinderheim gekommen. Ihre Mutter war gestorben und der Vater hat die Kinder verlassen.

Im Heim lernte sie singen und nähen. Nach ihrem Heimaufenthalt verdiente sie sich ihr Geld als Näherin und sie sang am Abend in kleinen Cafes. Als Sängerin bekam sie den Spitznamen Coco.

Sie hatte als junge Frau immer wieder kurze Phasen in denen sie sich als Geliebte aushalten ließ. Allerdings ist sie nie das klassische "Weibchen". Sie trägt Männerhosen, um zu reiten und genießt die Freiheiten, die ihr das Geld ihrer Liebhaber schenkt. Sie ordnet sich kaum unter. Wird es in einer Beziehung zu eng, geht sie. Beim lesen ihrer Biografie fühlt sich diese Zeit wie ein Experiment an. Das Experiment in dem sie herausfinden will: wie will ich leben und wem will ich vertrauen.


Der Start in die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit

Ihre Antwort: ich will meinen eigenen (Hut)Laden. Ein Liebhaber gibt ihr dafür das Startkapital und sie beginnt ihre Laufbahn. Sie entwirft Kleidung die anders ist, als sie damals üblich war. Sie schenkt den Frauen Bewegungsfreiheit. Sie lässt das Korsett weg. Sie macht die Röcke kürzer. Sie macht die Hüte kleiner und schlichter. Und sie überredet Freundinnen, diese neuen Hüte und Kleider tragen. Sie macht die Straße zu ihrem Laufsteg.

Zusammen mit ihrer Schwester und einer Cousine näht sie ihre Entwürfe. Sie kauft Jersey zu einem sehr günstigen Preis, weil etablierte Schneider diesen neuen Stoff ablehnen. Doch das was Coco Chanel daraus macht, wird von den Frauen geliebt. Sie schein unermüdlich, super kreativ und sehr willensstark gewesen zu sein. Im ersten Weltkrieg näht sie sogar Uniformen, um Geld zu verdienen. Auch hier beweist sie ihre Kreativität. Sie legt die Schnittbogen so, dass sie mehr Uniformen und damit mehr Geld aus dem zur Verfügung gestellten Stoff nähen kann.

Und auch wenn sie die Nähe zu mächtigen Männern sucht, bewahrte sie sich ihre Unabhängigkeit, durch eine faszinierende Mischung aus Flexibilität, Rebellion, Willenskraft und Kreativität. Ich glaube so etwas gelingt nur mit einer inneren Haltung von Freiheit.


Innere Freiheit

Innere Haltung von Freiheit

Und diese innere Haltung von Freiheit kann man auch bei anderen bemerkenswerten Persönlichkeiten beobachten: Nelson Mandela, David Bowie, Victor Frankl oder Frida Kahlo.


Diese Menschen machen nicht alles Richtig. Sie haben ihre eigenen inneren Dämonen, aber es wirkt so, als würden sie sich leichter treu bleiben.


Wie können wir zu dieser Haltung der inneren Freiheit gelangen?

Ich denke, dass wir das lernen können. Nicht schnell, aber Schritt für Schritt. Und der erste Schritt ist Selbsterkenntnis. Was will ich wirklich?


Nicht mehr unbewusst für andere leben

Eine Frage, die wir Frauen uns viel öfter stellen sollten, bevor wir "Ja" sagen: Tue ich das aus mir heraus oder um zu gefallen und Konflikte zu vermeiden. Denn mit dem Wunsch nach Harmonie beginnt viel zu oft die innere Unfreiheit. Ein Nein fällt oft viel leichter, wenn wir eine Alternative anbieten können.


Das eigende Leben gestalten

Menschen werden innerlich frei, wenn sie erleben:„Ich kann etwas erschaffen, das nur mir gehört.“ Dabei ist es wichtig, dass es dir gut tut, egal wie andere es bewerten. Und vielleicht solltest du es noch nicht einmal der Bewertung durch andere aussetzen.

Das kann sein:

  • ein kleines Projekt

  • ein Hobby

  • ein Ritual

  • eine kleine Heimlichkeit (wenn du selbstsicherer geworden bist, kannst du es immer noch zeigen.)


Grenzen setzen

Innere Freiheit braucht äußere Grenzen.

Wähle eine Person oder Situation, in der du dich klein machst und setze eine klare Mini-Grenze:„Heute mache ich das nur bis 17 Uhr.“oder„Ich melde mich später.“

Jede Grenze stärkt deine innere Stimme.

"Gosten" empfinde ich nicht als Grenze setzen, sondern als Unhöflichkeit.


Mut zu kleinen, eigenen Entscheidungen

Innere Freiheit wächst, wenn du im Kleinen den eigenen Kompass benutzt.

  • Wähle bewusst, was du essen willst ohne Rücksicht auf Erwartungen.

  • Sage einmal die Woche „Nein“, wo du sonst automatisch „Ja“ sagst.

  • Trage etwas, das du schön findest, nicht was „man“ trägt.

Das trainiert Autonomie.


Fazit

Innere Freiheit entsteht, wenn du deine eigenen Werte lebst, deine Grenzen kennst und mutig nach deiner inneren Stimme handelst – auch, wenn sie leise ist.



 
 
 

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