... und was du willst. Im Februar werde ich ein wenig experimentieren.
Erste Beobachtungen
Als Kind, mit 11 oder 12 Jahren, habe ich das erste Mal von der Idee gehört: „Zahle was du kannst“
Wir waren in Marlow in Mecklenburg Vorpommern bei dem Onkel und der Tante meines Vaters zu Besuch. Der Onkel hatte Warzen. Deshalb kam eine alte Frau, um diese durch Besprechen zum Verschwinden zu bringen. Während der Sitzung schlich die Tante „heimlich“ aus dem Raum, ist in die Speisekammer geflitzen, um bereitgelegte Eier und Schinken in die Tasche der alten Frau zu legen.
Als ich Fragen stellen wollte, wurde ich sehr energisch aus der Haustür in den Hof geschoben. Jetzt war meine Neugier richtig entfacht.
Nachdem die alte Frau gegangen war, durfte ich der Tante meine Fragen stellen und sie erklärte mir, dass es sehr wichtig für den Erfolg des Besprechens sei, dass die alte Frau erst bei sich zu Hause erfahren würde, was sie für ihre Sitzung bekommen hatte.
Deshalb würde sie, die alte Frau ihre geöffnete Tasche in den Flur stellen und sie, die Tante mußte entscheiden womit und wieviel sie denn bezahlen will, es in die Tasche legen und diese schließen. Erst wenn die Tasche geschlossen sei, würde die Frau wieder das Haus verlassen.
Ich fand das sehr komisch und ein wenig unheimlich.
Ist es eine unbekannte Tradition?
Eine unbekannte Tradition - ein Widerspruch in sich. Oder? Es scheint durchaus eine Tradition zu haben, nach eigener Einschätzung eine Leistung zu bezahlen.
Wie oft hast du schon Kultur genossen und wurdest danach zu einer Spende aufgefordert?
Ein Beispiel: unsere Musikschule organisiert regelmäßig Abende an denen unsere Kinder öffentlich auftreten. Sie bekommen kein Geld und die Zuschauer müssen keinen Eintritt bezahlen. Doch nach dem Konzert stehen Kinder mit Körben an den Türen und bitten um eine Unterstützung des Fördervereins der Musikschule.
So kann der Beitrag für die einzelnen Musikschulkinder moderat gehalten werden und trotzdem werden neue Instrumente gekauft und Ausflüge organisiert.
Auch Straßenkünstler bekommen so viel Geld, wie dir die Kunst wert ist.
Jetzt werde ich es auch ausprobieren: das Experiment
In letzter Zeit taucht die Idee: jeder zahlt soviel er kann. So habe ich an einem Workshop teilgenommen und sollte den Betrag, welchen ich zahlen wollte nach dem Workshop per eMail mitteilen und erst dann habe ich die Rechnung bekommen.Irgendwie bin ich neugierig geworden.
Deshalb mein kleines Experiment:
Im Februar kann jeder Kunde selbst festlegen wieviel er mir für unsere Zusammenarbeit bezahlt.
Wie wird das Experiment ablaufen:
Du meldest dich zu einem ersten Gespräch an. Wir finden heraus ob und wie wir zusammen arbeiten wollen. Dann legst du fest wieviel du mir für diese Zusammenarbeit bezahlen möchtest und ich schreibe dir die entsprechende Rechnung.
Ich bin super gespannt, ob ich im Februar arm oder reich werde ;-)
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