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Case Study: Selbstakzeptanz

Aktualisiert: 29. Okt. 2023

Kurzer Lebenslauf

Den Namen habe ich auf Wunsch meines Kunden geändert.


Schon als Kind hatte Lutz und seine Geschwister erlebt wie seine Eltern darüber sprachen, wie sie das vorhandene Geld verteilen könnten, so dass alle Bedürfnisse gedeckt werden würden. Nicht immer haben seine Eltern eine Lösung gefunden. Ab und zu mußten sie sich Geld von den Großeltern borgen. Das fehlende Geld war eine ständige Belastung. Aber nie ein Streitthema.


Trotzdem wusste Lutz schon mit ungefähr 10 Jahren, dass er nicht in die Fußstapfen seiner Eltern treten würde. Er würde einmal Millionär sein.

Dass seine Eltern und Großeltern ihn für dieses Ziel belächelten, hat ihn nicht wirklich berührt. Was wissen Erwachsene schon.


Er las Bücher über finanziellen Erfolg, wie zum Beispiel "Der reichste Mann von Babylon". Arbeitete als Skilehrer. Verdiente Geld indem er Nachhilfeunterricht gab. Er studierte Wirtschaftsinformatik, machte erste Berufserfahrungen in einer Anstellung. Nie hat er sein Ziel, möglichst schnell finanziell super erfolgreich zu sein, aus den Augen verloren. Als die Gelegenheit günstig war, gründete er mit einem Freund ein Unternehmen. Das Team wurde stetig größer, das Unternehmen wurde finanziell stetig erfolgreicher.

Noch vor seinem 30. Lebensjahr hatte er sich sein Kindheitstraum erfüllt. Er ist Millionär.


Selbstakzeptanz ist ein Ziel für Lutz
Das könnte Lutz sein ;-)

Lutz kam zu mir, weil sein Geschäft für ihn nur noch eine Last war. Er fühlte sich eingesperrt, gefangen. Immer mehr bestimmten äußere Zwänge seinen Alltag. Ihm war schmerzlich bewusst, dass er seine Freiheit und seine Selbstbestimmung verloren hatte. Nur auf dem Motorrad fühlte er sich frei und nur bei riskanten Skitouren fühlte er sich lebendig. Er trank zu viel Alkohol und war genervt von sich. Er hatte alles erreicht, was er erreichen wollte und fühlte sich schei...

Sein Geschäft empfand er als ein selbstgebauten Gefängnis. Und er träumte nur noch davon diesem Gefängnis zu entfliehen. ABER er wollte einerseits seinen Lebensstil nicht verlieren. Und andererseits hatte er keine Ahnung was er wirklich will.


Ein Freund empfahl ihm meinen Finde dein Warum-Workshop.


Ein bisschen Anpassung und ein bisschen Verbiegen


Nachdem Lutz mir viele kleine Geschichten aus seinem Leben erzählt hatte war klar: er stellt immer wieder den Status quo in Frage. Er ist super kreativ, stellt traditionelle Wege grundsätzlich in Frage und rebelliert gegen Grenzen aller Art. Freiheit ist sein höchster Wert.

Doch für sein großes Ziel begann er sich zu verbiegen.

Er war davon überzeugt, sein Ziel nur erreichen zu können, wenn er stur die Regeln der Wirtschaftswissenschaftler und der Erfolgscoaches befolgt. Deshalb ignorierte er seine Stärken. Damit hat er einen großen Teil seiner Identität in den Schatten gedrängt und einen Kampf gegen sich selbst zu führen begonnen. Ich glaube, dass diesen Kampf jeder verliert.


Der rote Faden und unsere größten Stärken


Lutz Geschichte ist nicht die erste dieser Art, die ich gehört habe. Aber bei ihm war der Kampf gegen sich selbst besonders ausgeprägt. Wie bei allen meinen Kunden, bekam Lutz von mir eine Zusammenfassung von dem, was er mir erzählt hat. Das besondere an dieser Zusammenfassung ist, dass sie nicht chronologisch ist, sondern nach Themen sortiert wird.

Dadurch sind Verbindungen, Wiederholungen und Stärken leichter zu erkennen. Der rote Faden im eigenen Leben wird sichtbar.


Lutz hatte nach unserer Zusammenarbeit die Sicherheit, dass es gut ist, den Status quo in Frage zu stellen. Endlich konnte er es als eine Stärke annehmen. Denn es bedeutet nicht, dass er ein ewiger Quengler ist, der nur Probleme sucht. Sondern, das er alles in Frage stellt, weil genau diese Herangehensweise sein Weg ist, Lösungen für Probleme zu finden, an die andere noch gar nicht gedacht haben. Er räumt Probleme aus dem Weg, bevor die Probleme zum Problem werden können. Er verkürzt und vereinfacht Prozesse. Dabei ist er super schnell. Allerdings ist nicht jede seiner Problemlösungen schön und elegant. Für Kollegen und Angestellte war er regelmäßig zu schnell und manchmal auch zu "hemdsärmelig". Diese Bewertungen bremste ihn regelmäßig aus. Oder gaben ihm das Gefühl, dass er sich noch etwas mehr verändern müßte.


Selbstakzeptanz


Lutz konnte seine Besonderheiten, nichts als unumstößlich hinzunehmen, als seine Stärken annehmen. Diese Selbstakzeptanz brachte ihm unglaublich viel Sicherheit, Freude und Motivation. Jahrelang hatte er sich bemüht so zu sein, wie ein "erfolgreicher Geschäftsmann" ist. Gespiegelt zu bekommen, dass er perfekt ist, so wie er im Kern schon immer war, sorgte für ganz viel Entspannung. Es öffneten sich Türen, an Stellen, die Lutz vor unserer Zusammenarbeit nur als super dicke, starke Wände gesehen hat. Diese neuen Möglichkeiten erfüllten ihn mit unglaublich viel Begeisterung. Er erkannte, dass es nicht zu ihm und seiner Arbeitsweise passte, wenn er ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern führt. Er brauchte ein kleines schnelles und wendiges Team, dass ihm und seinem Arbeitstempo gerecht werden kann und ihn nicht ausbremst. Ein kleines Team das weniger strenge Hierarchie braucht, bedeutet für Lutz mehr Freiheit, mehr Kreativität und mehr Selbstbestimmung.

Die Zusammenarbeit mit Lutz hat mir mal wieder gezeigt, dass wir unser volles Potential nur leben (können), wenn wir wir uns nicht verbiegen, wenn wir den Druck "wie wir sein sollten" raus nehmen und uns so akzeptieren, wie wir sind. Ja, ich weiß, dass das leicht gesagt, als umgesetzt ist. Aber je besser du dich selbst kennen lernst, desto besser kannst du deine Stärken und Vorzüge nutzen.


Eine weitere Möglichkeit, den Druck rauszunehmen und uns selbst mehr zu akzeptieren, wie wir sind, ist ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Keiner kritisiert uns so stark, wie wir selbst. Wenn du bemerkst, dass du dich super negativ siehst, dann schreibe für 2-3 Monate ein Dankbarkeitstagebuch. Es gibt unterschiedliche vorgedruckte Varianten als Buchform auf dem Markt. Du kannst aber auch einfach jeden Morgen 3 Dinge aufschreiben, auf die du dich an diesem Morgen freust und am Abend 3 Dinge für die du dankbar bist. Vielleicht hört sich das für dich etwas banal an. Aber das Schreiben, verlangsamt unseren Gedankenfluss. Wenn wir diese 3 kleinen schönen Dinge am Morgen und am Abend aufschreiben, müssen wir konkret werden und ganz nebenbei unterbrechen wir den negativen Gedankenfluß. Allein das bringt schon unglaublich viel Klarheit. Irgendwann beginnst du schon im Laufe des Tages darauf zu achten, für welche 3 Dinge du am Abend dankbar sein könntest und das fühlt sich gut an. Ich habe es ausprobiert. ;-)

 

Hast du auch das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken? Dann lass uns reden. Buche dir einen Kennenlerntermin. Schau ob du mir deine Geschichten erzählen kannst und überlege dir in Ruhe, ob wir zusammen arbeiten wollen.


Möchtest du mit mir einfach nur in Kontakt bleiben, dann melde dich hier zu meinem Wochenimpuls an.





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